Name
Die Waserstrasse
 
benannt 1892
benannt
nach
Johann Heinrich Waser (1742-1780)
Pfarrer an der ehemaligen Kirche zum Kreuz,
Volkswirtschafter und Kritiker
StrNr 2136 224
Quelle StRB
Kreis 7

Planfeld

R/S15

Quartier(e) Hirslanden PLZ 8032 (Nr. 12-20)
  8053 (Nr. 21-95; 22-102)
   
Beginn bei Forchstrasse 271 Quartier Hirslanden
verläuft über   Quartier  
Ende bei Witikonerstrasse 256 Quartier Hirslanden
       
frühere
Namen
  Jahr  
   
   
   
       
Zusatztext Johann Heinrich Waser (1742-1780)

Ein Namensverwandter Johann Heinrich Waser lebte bereits in den Jahren 1600-1669. Später amtete dieser J. H. Waser als Landvogt auf der Kyburg und wurde schliesslich im Jahre 1652 Bürgermeister von Zürich.

Pfarrer Johann Heinrich Waser, von dem hier die Rede sein soll, amtete ab 1770 als Pfarrer ins Riesbach. Er entdeckte, dass einzelne Dorfadelige und Gemeindevertreter Geld unterschlagen, dass für die Armen und die Gemeindekasse bestimmt waren. Die Schuldigen werden durch das Gericht zu einer Geldbusse verurteilt.

Pfarrer Waser stellt fest, dass die Verurteilten sich das Bussgeld wiederum aus dem Gemeindevermögen ersetzen liessen. Beharrlich forderte er Gerechtigkeit. Sein im Grunde ehrbares Verhalten empfand die Obrigkeit jedoch als hartnäckig und verschwörerisch. So kam es dann auch, dass Pfarrer Waser im Jahre 1774 ein Berufsverbot erhielt. Als Folge des Verlustes der Pfarrstelle und seiner Arbeitsberechtigung verarmte Johann Heinrich Waser.

1777 verliert er durch Ausschluss aus der Zunft seine politischen Rechte. Pfarrer Waser versucht Gerechtigkeit herbeizuführen indem er, im Ausland erscheinenden Publikationen, Zürich für sein Verhalten kritisiert. Die Antwort der Zürcher Regierung liess nicht lange auf sich warten. Kurzerhand liessen sie Pfarrer Waser im Jahre 1780 als Verräter festnehmen und stellten ihn unter Anklage.

Bei Hausdurchsuchungen soll man bei Pfarrer Waser angeblich diverse gestohlene Bücher und Schriften gefunden haben. Besonders erwähnt sei auch das Auffinden der Kyburger Pfändungsurkunde aus dem Jahre 1452. Es wurde befürchtet, dass Zürich mit grossen Besitztumsansprüchen konfrontiert worden wäre, wenn dieses Originaldokument in die Hände der Österreicher gefallen wäre.

Unter Protest der Bevölkerung wurde Pfarrer Johann Heinrich Waser durch den kleinen Rat zum Tode durch das Schwert verurteilt. Ein Grossteil der Bevölkerung vermutete, dass gewisse Dokumente bewusst in Waser Wohnung gelegt wurden.

 

       
Abbildung  
Bildtext Eine Gedenkinschrift an der Laternengasse 4 erinnert an Johann Heinrich Waser.
Aufnahme vom 22. Mai 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung  
Bildtext Das Wohnhaus an der Ecke Limmatquai 22 - Laternengasse 4.
Aufnahme vom 22. Mai 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die Waserstrasse

 

       
Abbildung
Bildtext Die ehemalige Strassensituation in diesem Bereich Hirslandens um 1900.
Bildquelle Ursprüngliche Bildquelle Stadtplan von 1900 (© Stadt Zürich)
   
Abbildung
Bildtext Einer der unzähligen Schieber zur Regulierung und Ableitung des Wassers im Wehrenbach zeugen noch von den ersten Schritten der Industrialisierung in diesem Quartier. Hier vor der Waserstrasse 12 in Richtung Forchstrasse. Aufnahme vom 24. April 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Links zum
Thema
Kanton Zürich, Wochenschau zu 150 Jahre Bundesstaat, Zürich (siehe bitte Woche 3)
 
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