Name |
Der Szondiweg |
benannt | 20.4.2005 | |
benannt nach |
Leopold Szondi
(1893-1986). Begründer der Schicksalsanalyse und sein Sohn Peter Szondi (1929-1971), Germanist. |
StrNr | 2370 | 479 |
Quelle | StRB | |||
Kreis | 7 | |||
Q 12 (G11) | ||||
Quartier(e) | Fluntern | PLZ | 8044 | |
Beginn bei | Zürichbergstrasse 146 | Quartier | Fluntern | |
verläuft über | Quartier | |||
Ende bei | Orellistrasse | Quartier | Fluntern | |
frühere Namen |
Allmendweg (Fluntern) (evtl. nicht offizielle Benennung?) | schon 1932 - bis vor 1954 | ||
dazwischen namenlos | dazwischen | |||
Szondiweg | seit 2005 | |||
Zusatztext |
Leopold Szondi (1893 - 1986) Leopold Szondi ist der Begründer der Schicksalsanalyse, Erforscher des Genotropismus und des familiären Unbewussten. Die ideengeschichtliche Bedeutung von Leopold Szondi liegt in Bereichen der Genetik, Soziobiologie, Psychiatrie, Tiefenpsychologie, Psychotherapie und Heilpädagogik. Er schaffte mit seiner Schicksalsanalyse den Brückenschlag zwischen Geistes- und Naturwissenschaften. Szondi lieferte zahlreiche innovative Beiträge zur
psychiatrischen Nosologie und tiefenpsychologischen Neurosenlehre. In seinen
genetischen, heilpädagogischen sowie psychotherapeutischen Konzeptionen und
Methoden erwies sich Szondi als Vordenker und Wegbereiter von Entwicklungen,
die Jahrzehnte später unter anderen Namen in der Soziobiologie,
Gestalttherapie usw. Einzug gefunden haben.
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Abbildung | ||||
Bildtext | Leopold Szondi | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Szondi-Institut, Zürich (Photograph: Hans Langenegger) | |||
Zusatztext |
Peter Szondi (1929 - 1971)
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Abbildung | ||||
Bildtext | Leopold Szondi | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt Szondi-Institut, Zürich (Photograph: Walter Schels) | |||
Zusatztext |
Lebensgeschichte von
Leopold Szondi (1893-1986) Leopold Szondi ist als Lipot Sonnenschein am 11. März 1893 in Nyitra (Ungarn) geboren. Sein Vater war Abraham Sonnenschein, Jude, Schumacher und autodidaktischer Rabbi. Die Mutter war zeitlebens eher kränklich, stammte aus einfachen Verhältnissen und war schreibunkundig. Leopold ist das zweitjüngste von 13 Kindern aus 2 Ehen seines Vaters. 1911 Matura und Umänderung des Namens Sonnenschein in Leopold Szondi (Ungarisierung der deutschen Namen). Assoziatives Lernen und Traumdeuten bei Adolf Neumann, einem Schüler von Sandor Ferenczi. Nach 1914 wird er ins Militär eingezogen für 4 Jahre als Sanitätsleutnant an die Fronten Italien und Russland. Nachher Abschluss des Medizinstudiums. 1919 bis 1924 Forscherjahre bei Ranschburg. Szondi wird Ungarns bedeutendster Facharzt für Endokrinologie und Konstitutionspathologie (Forschung an geistig Behinderten, Schizophrenen. Experimentelle Testdiagnostik mit Lese- und Rechenschwachen). Im Jahre 1926 heiratet Leopold Szondi die Sprachlehrerin Lili Radványi. 1927 wird Leopold Szondi Professor für Psychopathologie und -therapie an der staatlichen Hochschule für Heilpädagogik. Konstitutions-, Familien- und Zwillingsforschung, Genetik. Stammbaumforschung und sehr umfassende Lebensgeschichtsforschung sowie endokrino-logische Untersuchungen von geistig Behinderten und Kriminellen. Vergleich mit Testbatterien (Rorschach, TAT, Wartegg, Szonditest). Im Jahre 1928 Geburt der Tochter Vera, diese wird später Ärztin und verfasst ein Buch über Suizid. Ein Jahr später, nämlich 1929, Geburt des Sohnes Peter, dieser wird später Germanist. 1933: Dr. Maria Egg-Benes als Assistentin; gründete später mit Luise Rossier-Benes die Heilpädagogische Schule Zürich. Im Jahre 1941 tritt Hitlers Arier-Gesetz in Kraft, welches Szondi seines Amtes enthebt. Anstelle der freiwilligen Deportation nach Israel, wird die Familie Szondi am 29. Juni 1944 nach Bergen-Belsen verschleppt. Auch im dortigen Konzentrationslager hält er Seminare ab über das Thema der Schicksalsforschung. Interventionen aus dem Ausland bewirken am 6./7. Dezember 1944 seine Ausreise, mit zusätzlichen 1365 anderen Personen, in die Schweiz über St. Margrethen in die Auffanglager in St. Gallen und Caux. Nach seiner ersten Vorlesung am Institut für angewandte Psychologie (IAP) im Jahre 1945, übersiedelte Leopold Szondi ein Jahr später (1946) nach Zürich. Fortan hielt er vermehrt Vorlesungen am IAP sowie Privatseminare in seiner Wohnung. In den Jahren 1951 bis 1953 werden die ersten Expertendiplome für Szonditestdiagnostiker verliehen, 1961 wird die Schweizerische Gesellschaft für schicksalsanalystische Therapie (SGST) gegründet. 1970 wird das noch heute bestehende Szondiinstitut an der Krähbühlstrasse 30 in Fluntern eröffnet. Sein Sohn Peter Szondi leidet derweil schon seit Jahren unter schweren Depressionen. Der mittlerweile hoch angesehene Germanist steht kurz davor eine Professur an der Universität Zürich anzutreten, doch dazu soll es nicht mehr kommen. Mit 42 Jahren nimmt er sich 1971 das Leben in einem See bei Berlin.
Der schwer geprüfte Vater Leopold
Szondi notiert handschriftlich auf einer Danksagung zu einem
Kondolenzschreiben folgende Anmerkung: 1977 wird Leopold Szondi der Ehrendoktortitel Dr. h.c. (Doktor honoris causae) der Universität von Paris verliehen. Ein Jahr später, nämlich 1978, verstirbt seine Tochter Vera an einem Versagen der Nebennierenfunktionen. Noch mit 90ig Jahren hielt Leopold Szondi bis 1983 regelmässige Arbeits- und Besprechungs-Zeiten im Szondiinstitut an der Krähbühlstrasse ab.
Am 24. Januar 1986 stirbt Leopold
Szondi im hohen Alter von 93 Jahren im Küsnachter Bethesda-Pflegeheim.
Sieben Monate später, nämlich am 18. August 1986, stirbt auch seine Ehefrau
Lili im Alter von 84 Jahren.
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Bildtext | Das Haus der Stiftung Szondi Institut an der Krähbühlstrasse 30 in Zürich Fluntern. | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Szondi-Institut, Zürich (Photograph: Martin Hemmi) | |||
Zusatztext |
Die Stiftung Szondi-Institut
Die Stiftung Szondi-Institut konnte
1969 dank eines grosszügigen Legates ins Leben gerufen werden. 1970 wurde
das Lehr- und Forschungsinstitut für Schicksalspsychologie und Allgemeine
Tiefenpsychologie unter der Leitung Leopold Szondis an der Krähbühlstrasse
30 in Zürich Fluntern eröffnet.
Quelle: Szondi-Institut, Zürich
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Bildtext | Seitenansicht des Szondi-Instituts an der Krähbühlstrasse 30. | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Szondi-Institut, Zürich (Photograph: Martin Hemmi) | |||
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Bildtext |
Das Szondi-Zimmer / Museum am Szondi-Institut,
aufgenommen im Jahre 2006. Die Möbel stammen alle aus der Privatwohnung von Leopold Szondi an der Dunantstrasse 3. |
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Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Frau Ines Grämiger, Szondi-Institut, Zürich | |||
Abbildung | ||||
Bildtext | Das Szondi-Zimmer an der Kreuzbühlstrasse 30, aufgenommen im September 2006. | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Frau Ines Grämiger, Szondi-Institut, Zürich | |||
Zusatztext |
9. Juli 2004: Warum nicht
eine Szondi-Strasse in Zürich...? Im Juli 2004 gelangten Vertreter des Szondi-Instituts, unter der Federführung von Frau Ines Grämiger, mit einem Gesuch an die Strassenbenennungskommission im Polizeidepartement Zürich um eine Strasse nach den beiden berühmten Herren Szondi zu benennen. Einige Beweggründe und Überlegung der Initianten seien hier aufgeführt:
In der Tat befanden sich unterhalb des Hotels Zürichberg, also unweit vom Szondi-Institut, zwei schöne, gut ausgebaute und unbenannte Fusswege. Dank der tatkräftigen Unterstützung seitens des Quartiervereins Fluntern nahm die Sache einen raschen positiven Verlauf. Offensichtlich liessen sich die Behörden von den vorgebrachten Argumenten überzeugen. Und so stimmte der Stadtrat bereits am 6. April 2005 dem Antrag der Strassenbenennungs-kommission zu.
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Bildtext | Detaillierte Strassentafel unten am Szondiweg bei der Einmündung in die Zürichbergstrasse. | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Frau Ines Grämiger | |||
Zusatztext |
6. April 2005: Ehrung von Leopold und
Peter Szondi sowie Marie Meierhofer Der
Stadtrat hat heute dem Antrag der Strassenbenennungskommission zugestimmt
und die zwei schönen, gut ausgebauten Fusswege unterhalb des Hotels
Zürichberg in 8044 Zürich mit „Szondiweg“ (Zürichbergstrasse 146
hangaufwärts bis zur Orellistrasse) und „Marie-Meierhofer-Weg“
(Zürichbergstrasse 154-156, vorbei am Schulhaus Heubeeribühl bis zum
Heubeeriweg) benannt.
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Bildtext | Ziemlich in der Mitte des Szondiweges kreuzt hier der Marie-Meierhofer-Weg. | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Frau Ines Grämiger | |||
Zusatztext |
30. September 2006:
Einweihungsfeier
des Szondiweges Am 30. September 2006 fand an der Krähbühlstrasse 30, in Anwesenheit zahlreicher Interessierter und geladener Gäste, die Einweihungsfeier des Szondiweges statt. Einen besonders würdigen Rahmen der Feierlichkeiten bildeten die Referate von Dr. Karl Bürgi-Meyer, einem ehemaligen Mitarbeiter Lepold Szondis, sowie von Herrn Andreas Isenschmid, seines Zeichens Literaturkritiker für die Neue Zürcher Zeitung NZZ. Unter den etwa 60 Anwesenden befanden sich auch zwei speziell zu erwähnende Ehrengäste. Herrn J. Boros, ungarischer Botschafter in Bern und Herrn Oprecht, Geometer bei der Stadt Zürich.
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Bildtext | Teilnehmer der Einweihungsfeier des Szondiweges am Standort der oberen Tafel an der Orellistrasse. | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Frau Ines Grämiger | |||
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Bildtext | Begehung des Szondiweges an der Eröffnungsfeier mit Vorbeimarsch an der ehemaligen Privatwohnung von Leopold Szondi unterhalb des Szondi-Instituts an der Dunantstrasse 3 (Dachwohnung). | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Frau Ines Grämiger | |||
Zusatztext |
Der Szondiweg
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Bildtext | Dieser märchenhafte Anblick auf das ehemalige alkoholfreie Kurhaus an der Orellistrasse 21 bietet sich uns von der Zürichbergstrasse / Szondiweg. Aufnahme vom 14. Februar 2010. | |||
Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Bildtext |
Blick von der Zürichbergstrasse auf den Schluss
des Szondiweges bei der Orellistrasse.
Aufnahme vom 11. März 2011. |
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Bildquelle | Bildarchiv Dürst, Zürich | |||
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Bildtext | Der Szondiweg mit Blick gegen die Zürichbergstrasse und den Zürichsee. | |||
Bildquelle | Freundlichst zu Verfügung gestellt von Frau Ines Grämiger | |||
Links zum Thema |
Szondi-Institut, Zürich | |||
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