Die Stadt erwarb an der Seefeldstrasse/Werkgasse zwischen 1930 und 1974 zunächst drei ältere Wohnhäuser mit angebauten Gewerbebauten. Die Wohnhäuser lagen vor der Baulinie und hätten bei einer Verbreiterung der Seefeldstrasse enteignet und abgebrochen werden müssen. Mit Zukäufen der dahinter liegenden Grundstücke konnte sie ihren Besitz zu einem kleinen Bauareal von 1662 m2 arrondieren. 2001 wurde die Baulinie entlang der Seefeldstrasse zwischen Kreuz- und Färberstrasse auf die bestehenden Gebäudefronten vorverlegt.

Quellenangabe: Weisung des Stadtrates an den Gemeinderat vom 2. Dezember 2009

In den Bauausschreibungen wurde am 23. September 2009 publiziert, dass die bestehenden Häuser an der Seefeldstrasse 48, 50, 52 und 54 abgebrochen werden um einem Neubau für 28 Alterswohnungen Platz zu machen. Die Häuser stammen alle aus der Zeit von 1845-1857 und sind daher auch schon auf alten Plänen des Seefeldes in ihrer heutigen Form eingezeichnet. Der Abbruch begann im Oktober 2010.

Das Wohn- und Gewerbehaus (Kat.-Nr.: RI205) stammte aus dem Jahre 1857 auf und beinhaltete eine 4-, eine 5-Zi-Wohnung, ein Einzelzimmer, Ladenlokal, Werkstatt, Büro/Archiv, Lager und eine Gesamtfläche von 676m².

An den Wänden prangte bis zum Abbruch des Hauses im Oktober 2010 das alte und verwitterte Firmenschild der Carrosserie G. Waegelin. Gemäss dem Telefonbuch von 1953 beherbergte die Werkstatt Seefeldstrasse 48a um diese Zeit die Spenglerei, Sattlerei und Kühlerspenglerei von Robert Koch, der ehemalige Werkstattchef hiess Viktor Guidolin. Zu diesem Betrieb gehörte offensichtlich auch das Villard Metallisierungswerk von Alb. Vilcomet, unter gleicher Adresse und Telefonnummer.

Das Wohnhaus mit Laden (Kat.-Nr.: RI207) hatte das Baujahr 1845 und verfügte über 290m², welche als 7-Zimmer-Haus mit Ladenlokal genutzt wurden.

Der wohl prominenteste Bewohner dieses Hinterhofhauses dürfte der bekannte irische Schriftsteller James Joyce (1882-1941) gewesen sein. Er bewohnte in der kurzen Zeit vom 31. März 1916 bis zum 30. Januar 1917 die Wohnung im Erdgeschoss rechts. Die Wohnung für die er 40 Franken Monatsmiete bezahlen musste, ein Betrag der sogar für damalige Zeit als sehr günstig bezeichnet werden muss, war ihm aber sehr schnell zu klein. Durch die Vermittlung eines Bekannten wechselte er anschliessend in eine grössere frei gewordene Wohnung an der nahen Seefeldstrasse 73.