Name
Der Hanslinweg
 
benannt 1972
benannt
nach
Korpskommandant Adolf Hanslin (1911-1971).
Starb während einem Manöver des Feldarmeekorps 4 durch einen Helikopterabsturz in der Region Hörnli.
StrNr 778 492
Quelle StRB
Kreis 7

Planfeld

P/Q10

Quartier(e) Fluntern PLZ Waldweg
   
   
Beginn bei Hinterbergstrasse / Orelliweg Quartier Fluntern
verläuft über   Quartier  
Ende bei Letziweg Quartier Fluntern
       
frühere
Namen
Schattengasse Jahr 1893-1972
   
   
   
       
Zusatztext Adolf Hanslin (1911-1971)

Adolf Hanslin erblickte am 29. April 1911 im thurgauischen Diessenhofen das Licht der Welt. Als Sohn des Notars und Malers Jakob Friedrich und seiner Ehefrau Patricia Mary Cottrell besuchte er später das Handelsgymnasium und begann anschliessend eine Banklehre. Bevor er 1937 als junger Infanterie-Instruktionsoffizier in das Instruktorencorps der Armee eintrat, absolvierte er vorgängig noch ein Praktikum im Bankenwesen und war auch noch als kaufmännischer Angestellter in der Privatwirtschaft tätig.

Korpskommandant Hanslin (alte militärische Gradbezeichnung: Oberstkorpskommandant) starb 1971 während eines Manövers des Feldarmeekorps 4. Beim Helikopterabsturz einer Alouette zu Manöverbeginn starb Adolf Hanslin, schwer verletzt überlebten der Pilot Oberleutnant Hans Pulver und mit schweren Hirnverletzungen der Thurgauer Major im Generalstab Ernst Mühlemann, der spätere bekannte und allseits beliebte Brigadier, Nationalrat und Wirtschaftsförderer.

Über die Person von Adolf Hanslin lässt sich folgendes nachlesen: "Er war ein hoher militärischer Führer, der vornehme Gesinnung und menschliche Haltung mit militärischer Disziplin und Strenge zu verbinden wusste." 1945 war er in den Generalstab eingetreten. Als Major war Adolf Hanslin vom 1. Januar 1950 bis zum 31. Dezember 1952 Kommandant des Füsilier Battailons 83 (Füs Bat 83), 1954-1957 Stabschef der leichten Brigade 3. Später wurde er Kommandant des Radfahrer-Regimentes 4 und kommandierte von 1962 an als Oberstdivisionär (heutige militärische Gradbezeichnung: Divisionär) die Felddivision 6. 1967 wurde er zum Oberstkorpskommandanten (heutige militärische Gradbezeichnung: Korpskommandant) und Befehlshaber des Feldarmeekorps 4 ernannt.

Nicht nur für seine Angehörigen, auch für unsere Armee bedeutete sein jäher Tod einen schweren Verlust. Adolf Hanslin fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof seiner Wohngemeinde Kilchberg. Die Trauerfeier fand am 26. Februar 1971 im Zürcher Fraumünster statt.  Auf dem Zürichberg wurde ihm zu Ehren 1972 ein Waldweg "Hanslinweg" benannt und mit einem Gedenkstein versehen.

 

       
Abbildung
Bildtext Oberstkorpskommandant Adolf Hanslin. Die Aufnahme links stammt aus dem Jahre 1966.
Bildquelle Eidgenössisches Militärdepartement, Bern / Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Bern
   
Zusatztext Der Helikopterabsturz am 22. Februar 1971

Bei den späteren Erzählungen von Ernst Mühlemann über den Flugunfall, bei dem er sich wohlgemerkt alle Rippen und das Schlüsselbein brach sowie Verletzungen an Herzvorderwand und einer Lunge zuzog, schloss er immer wieder mit den Worten: «Gott schenkte mir damals ein zweites Leben». Ernst Mühlemann ist am 11. September 2009 im Alter von 79 Jahren in seinem Büro seines Hauses in Ermatingen friedlich eingeschlafen.

Der Armee-Helikopter des Typs Alouette II mit den drei Offizieren an Bord startete seinerzeit am 22. Februar 1971 in Dübendorf um Truppen des Feldarmeekorps 4 an ihrem ersten grossen Tag im Manöver zu besuchen. Das Manöver war mit einer kriegsmässigen Mobilmachung der 6. Division verbunden. Beim Anflug auf einen im Rapperswiler Hanfländer-Schulhaus eingerichteten Kommandoposten kam es über dem Ortsgemeindewald von Rapperswil, im Bereich Reckholderboden - Höcklistein - Martinsbrünneli, während einem Schneegestöber zum Triebwerksausfall und zum Absturz. Später wurde bekannt gegeben, dass es sich weder um menschliches noch um militärisches Versagen gehandelt hätte. Als Hauptursache wurde eine nicht verschlossene Klappe beim Triebwerk genannt.

 

       
Abbildung
Bildtext Ein Unfall während eines Manövers des FAK4 wurde Korpskommandant Hanslin 1971 zum Verhängnis.
Das FAK 4 wurde im Rahmen der Überführung in die Armee XXI am 31.12.2004 aufgelöst.
Bildquelle Bundesamt für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport, Bern
   
Zusatztext Der Hanslinweg

 
       
Abbildung
Bildtext Blick vom Spyri-Steig her kommend auf den linkerhand in den Wald einmündenden Hanslinweg.
Aufnahme vom 6. Februar 2007 als es eben leicht zu schneien begann.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Gedenkbrunnen zu Ehren von Frau Susanna Orelli-Rinderknecht an der Kreuzung
Orelliweg / Hanslinweg (ehemals Schattengasse). Aufnahme vom 6. Februar 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Das Schlachtendenkmal am Hanslinweg am Zürichberg. Aufnahme vom 6. Februar 2007.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
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Bildtext An der Weggabelung Hanslinweg / Oberholzstrasse treffen wir auf das Hanslindenkmal.
Aufnahme vom 9. August 2008
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Hier kreuzt der Hanslinweg die Frauenbrünnelistrasse, oberhalb rechts dieser Kreuzung wäre das Frauenbrünneli.
Aufnahme vom 11. April 2010
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Der Hanslinweg endet hier am Letziweg, linkerhand der Grenzstein von Schwamendingen-Fluntern-Oberstrass.
Aufnahme vom 11. April 2010
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Zum Gedenken an Adolf Hanslin

Einen Gedenkstein für Adolf Hanslin finden wir in der Nähe der Absturzstelle unterhalb des Hörnli's (Berg im Tösstal 1133m, zwischen Wil SG und Pfäffikon ZH) wenn wir dem Bachtel entlang wandern. Ebenfalls einen Gedenkstein zu Ehren Adolf Hanslin's finden wir im Oberholz im Zürichbergwald bei der Weggabelung Hanslinweg / Oberholzstrasse. Nebst den Denkmal laden gemütliche Sitzgelegenheiten den Wanderer zum ruhen ein. Der Platz lässt sich einfach auf der Landeskarte Nr.1091 unter der Koordinate: 685.085 / 249.365 finden.

Seit 1983 findet zu Ehren des ehemaligen Korpskommandanten das Hanslin-Gedenkschiessen statt. Es wird alljährlich von den Rapperswiler Schützen organisiert und bildet das grösste Schützenfest im Kanton St. Gallen. Die einstige Absturzstelle befand sich übrigens in nächster Nähe der Schiessanlage Grunau, wo dieses Gedenkschiessen durchgeführt wird.

 

       
Abbildung
Bildtext An der Weggabelung Hanslinweg / Oberholzstrasse treffen wir auf das Hanslindenkmal.
Aufnahme vom 9. August 2008
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Der Findling mit der Gedenktafel im Zürichbergwald aufgenommen am 9. August 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung  
Bildtext Mit der würdigen Gedenktafel.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Links zum
Thema
Stadtschützen Rapperswil, Rapperswil (SG) Veranstalter der Hanslin-Wettschiessens
 
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