Name
Die Spyristrasse
 
benannt 1908
benannt
nach
Johanna Spyri (1827-1901)
Jugendschriftstellerin und Autorin des erfolgreichen Buches "Heidi".
StrNr 1910 1552
Quelle StRB
Kreis 6 / 7

Planfeld

O11

Quartier(e) Oberstrass PLZ 8044
Fluntern  
   
Beginn bei Vogelsangstrasse 5 Quartier Oberstrass
verläuft über Spyriplatz Quartier Oberstrass
Ende bei Hadlaubstrasse 41 Quartier Fluntern / Oberstrass
       
frühere
Namen
Teilstück des Vogelsangweges Jahr vor 1897-1908
Hochwachtstrasse um 1882
   
   
       
Zusatztext Johanna Spyri (1827-1901)

1827 wurde Joahnna Spyri im Hirzel, Kanton Zürich, geboren. Als Kind von Meta Schweizer und Johann Jakob Heusser. Die Mutter war Pfarrerstochter, Dichterin religiöser Lieder und Verfasserin einer Hauschronik. Der Vater ein Landarzt, der sich sein Studium unter schwierigsten Bedingungen erarbeitet hatte. Oft begleitete sie ihren Vater bei Hausbesuchen und erfuhr so aus erster Hand von der Not der Landbevölkerung. Im Elternhaus, wo sie mit ihren fünf Geschwistern aufwuchs, unterhielt der Vater eine kleine Krankenstation, wo Johanna auch mit Seelenleiden in Berührung kam. Johanna Spyri lernt in Zürich Fremdsprachen und Klavier und schliesst sie dort Freundschaft mit dem Schriftsteller Conrad Ferdinand Meyer. 1852 heiratet sie Johann Bernhard Spyri, Rechtsanwalt und Redaktor der "Eidgenössischen Zeitung", später Stadtschreiber von Zürich.

Wäre damals für Frauen der Zugang zur Universität nicht verwehrt gewesen, so hätte Johanna Spyri vermutlich gerne diese Lehranstalt besucht. Dennoch entwickelte Sie ein reges gesellschaftliches Leben, nahm an literarisch-künstlerischen Gesellschaften teil, pflegte Kontakte mit Gottfried Keller und Richard Wagner. Dennoch konnte sie sich mit dem Stadtleben nicht anfreunden und fühlte sie sich einsam. Sie erkrankte an einer schweren Depression die sie nur mit Hilfe ihres starken Glaubens überwinden konnte.

 

       
Abbildung
Bildtext Pro-Juventute Gedenkmarke zu Ehren Johanna Spyri's, herausgegeben von der
Schweizerischen Postverwaltung am 1. Dezember 1951.
Bildquelle Philatelie der Schweizerischen Post, Bern
   
Zusatztext

Aus Johanna Spyri wird die berühmte Schriftstellerin

Erst spät hat Johanna Spyri mit der Schriftstellerei angefangen, ermuntert wurde sie von einem Pfarrer, dem sie zuvor eine Textprobe zugeschickt hatte. Er bat sie, etwas "Erbauliches und Religiöses" für sein Kirchenblatt zu schreiben. Ihre Erzählung "Ein Blatt auf Vrony's Grab", halbanonym unter "J.S." veröffentlicht, stiess auf großes Interesse. Fortan schrieb sie weiter "für Kinder und auch Solche, welche die Kinder lieb haben", ihr pädagogisches Interesse galt Beiden. Die Eltern sollen ihre Kinder mit Liebe und Güte erziehen, die Kinder sollen gehorsam sein und sich in schwierigen Situationen an den gütigen Gott wenden. Mit 53 Jahren, also im Jahre 1880, schrieb Johanna Spyri "Heidis Lehr- und Wanderjahre", ein Jahr später erschien die Fortsetzung "Heidi kann brauchen, was es gelernt hat". Das Buch wurde in Deutschland veröffentlicht, die Schweizer konnten sich mit dem Bild, das da von Land und Leuten gezeichnet wird, nicht anfreunden.

So wurde die Geschichte von Heidi erst im Ausland berühmt, bevor sie viel später auch in der Heimat geschätzt wurde. Am 7. Juli 1901 starb Johanna Spyri. Von all den rund 50 Erzählungen die sie schrieb hat in den letzten hundert Jahren eigentlich nur die Geschichte von "Heidi" nichts von ihrer Bekanntheit eingebüsst. Noch heute erinnert eine Gedenktafel an ihrem Sterbehaus am Zeltweg 9 an die bekannte Jugendschriftstellerin. Johanna Spyri hat ihre letzte Ruhestätte 1901 im Friedhof Sihlfeld A im Familiengrab 81210 gefunden.

 

       
Abbildung
Bildtext Gedenktafel am Zeltweg 9 zu Ehren von Johanna Spyri, aufgenommen am 27. Dezember 2008.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Zusatztext Die Spyristrasse

Die heutige Spyristrasse verbindet die Quartiere Oberstrass und Fluntern zwischen der Vogelsangstrasse und der Hadlaubstrasse. Von 1908 bis 1916 zählte zur Spyristrasse aber auch die Strecke des heutigen Spyristeiges, also auch das Strassenstück zwischen der Hadlaubstrasse und dem Hanslin- / Orelliweg am Waldrand. Erst 1916 wurde die heute noch gebräuchliche Unterteilung in Spyrstrasse und Sprysteig geschaffen. Vor 1908 hiess die gesamte Länge beider Strassen noch Vogelsangweg und führte zum einstigen berühmten Ausflugs- und Aussichtsrestaurant Jakobsburg.

 

       
Abbildung
Bildtext Verkehrsunfall, Hochstrasse - Spyristrasse am 26. Februar 1940. Wir blicken von der
Hochstrasse in den Anfang der Vogelsangstrasse resp. rechts in die Spyristrasse.
Bildquelle Bilder des Erkennungsdienstes der Stadtpolizei Zürich im Stadtarchiv Zürich - © Stadtarchiv Zürich
Die Verwendung dieses Bildes erfolgt mit der freundlichen Bewilligung des Stadtarchivs vom 3.8.2010.
Jegliche Weiternutzung und Weitergabe ohne Genehmigung des Stadtarchivs ist untersagt.
   
Abbildung
Bildtext Von der Vogelsangstrasse her kommend gelangen wir zum Anfang der Spyristrasse.
Aufnahme vom 7. Mai 2006.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Die Gross & Kleinbäckerei von W. Walker an der Spyristrasse 7 (1906 erbaut als Wohnhaus mit Bäckerei, alte Polizeinummer Os 598).
Im Hintergrund der einstige Steffenhof am Vogelsangweg 17 (vor 1812 erbaut als Wohnhaus Os 71a mit Stallscheune & Schopf und 1912 abgebrochen).
Bildquelle Fotograf: F. Ruef-Hirt

, Aufnahme von 1906 aus dem Archiv -
Baugeschichtliches Archiv der Stadt Zürich - Sammlung Online e-pics - Creative commons BY SA 4.0
   
Abbildung
Bildtext Den Anfang der Büchnerstrasse finden wir hier an der Spyristrasse 23,
aufgenommen am 27. Dezember 2008 vom Spyriplatz aus.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Blick von der Spyristrasse in den Anfang der Büchnerstrasse.
Aufnahme vom 19. Juni 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Abbildung
Bildtext An der Kreuzung Gladbachstrasse gelangen wir zum Spyriplatz und zur Fortsetzung der Spyristrasse.
Aufnahme vom 7. Mai 2006.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
   
Abbildung
Bildtext Zwischen der Spyristrasse 37 und 39 beginnt hier die Bionstrasse.
Aufnahme vom 19. Juni 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Abbildung
Bildtext Blick aus dem Ende der Spyristrasse auf die hier quer verlaufende Hadlaubstrasse auf Höhe Nr.36 und den hier gleichzeitig beginnenden Spillmanweg. Aufnahme vom 19. Juni 2011.
Bildquelle Bildarchiv Dürst, Zürich
       
Zusatztext Die ehemalige Hochwachtstrasse

Offensichtlich war die heutige Spyristrasse in früheren Zeiten nicht nur um 1900 ein Teilstück des ehemaligen Vogelsangweges, sondern davor um 1882 die Hochwachtstrasse. Diesen Namen fand ich auf einem alten Grundrissplan der Stadt Zürich aus dem Jahre 1882 und stammt aus der Hand von Heinrich Keller.

 

       
Links zum
Thema
Johanna Spyri Museum, Hirzel (ZH) am Geburtsort von Johanna Spyri
Johanna Spyri – ein Porträt im SF Wissen vom 17.03.2008
100 Jahre Johanna Spyri - Tagesschau vom 07.07.2001
Das Johanna Spyri-Museum - vorgestellt im SF Wissen vom 20.03.2008
 
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