Der Osterbrauch des "Zwänzgerle" stammt eigentlich aus dem Zürcher Niederdorf und hat seine Wurzeln im 18. Jahrhundert. Nebst dem überall bekannten Eiertütschen, was auch nachweislich seit dem 18. Jahrhundert in Zürich bekannt ist, gehört er zu den typischen Zürcher Osterbräuchen.

Lediglich in den Tage des zweiten Weltkriegs wurde der Brauch aus verständlichen Gründen nicht durchgeführt, waren doch die Eier wie andere Grundnahrungsmittel knapp und nur rationiert verfügbar.

Wiederbelebt wurde er dann schliesslich 1960 durch den Quartierverein Zürich 1 rechts der Limmat, seither findet dieser Brauch wieder alljährlich zur Osterzeit im Niederdorf statt, so auch auf dem Rüdenplatz und wie anfänglich unter den Bögen beim Rathaus.

Seit 1970 wird dieser Brauch auch im Industriequartier an der Limmatstrasse gelebt und seit 1981 auch auf dem Oerliker Markplatz. Den zugehörigen Ostereiermarkt unter den Bögen am Limmatquai gibt es seit 1975.

Hauptsächlich in neuerer Zeit wurde dieser Brauch auch in einzelnen Zürcher Gemeinden (zB Erlenbach) adaptiert.

Die Kinder und Jugendlichen rüsten sich zu diesem Zwecke mit Ostereiern aus. Meist werden diese auch von den veranstaltenden Quartiervereinen zu einem fairen Preis vor Ort angeboten, quasi für spontane Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Die Kinder halten nun ein Ei in der Hand und bitten einen Erwachsenen ein Geldstück in das Ei zu werfen. Daher existiert für diesen Brauch auch der zusätzliche Name "Driirüere" (mundartlicher Ausdruck für reinwerfen).

Gelingt es dem Erwachsenen nun, dass sein "Zwänzgerli" (20Rappen Stück) im Osterei stecken bleibt gehören Ei und Münz dem Werfer.

In den meisten Fällen gewinnt aber das Kind. Nämlich dann wenn das geworfene Geldstück am Ei abprallt oder danebentrifft. Dann gehören Ei und das verworfene Geldstück dem Kind.

Was jetzt so einfach klingen mag ist in Natura viel anspruchsvoller. Beim obigen Bild musste ich nachhelfen und habe es in aller Ruhe angefertigt.